Kooperative Burhale

Ein Frauenprojekt

In den Hügeln von Burhale

Die Ortschaft Burhale liegt ca. 60 km südwestlich von Bukavu, zwei Autostunden auf der gut ausgebauten Route Nationale RN2 entfernt, auf etwa 1600 m Höhe. Burhale ist eine Streusiedlung, bestehend aus traditionellen Gehöften inmitten ihrer landwirtschaftlich genutzten Felder. Teile des Hügellandes werden auch für großflächige Viehzucht verwendet.

Die landwirtschaftliche Frauenkooperative

Hier erwarb die Initiative Kongo e.V. im Jahre 2004 einen ca. 14 ha großen Hügel. Unser Partnerverein baute mit Hilfe der Schreinerei (damals in Muku) zehn Holzhäuser. Dort wohnen die bedürftigsten von über 60 Frauen, die mit ihren Kindern vor den Rebellengruppen fliehen mussten und alles verloren haben. Gemeinsam bewirtschaften sie seitdem den Hügelabhang als selbstverwaltetes Projekt.

Besuch auf dem Hügel, Schule

Mit dem Fahrzeug erreicht man den Hügel über einen Feldweg auf dem gegenüberliegenden Hang, ab dort geht es einen Fußweg über den Bach den Hang hinauf. Auf halber Höhe steht ein Holzhaus, das seit 2016 als Schulhaus der privaten Grundschulinitiative der Frauenkooperative und als Gemeinschaftshaus genutzt wird. Zwei- bis dreimal pro Woche kochen die Frauen der Kooperative einen Brei für die Schülerinnen und Schüler.

Landwirtschaft

Die Frauen begannen, die nutzbaren Flächen gemeinsam zu bewirtschaften und stetig zu erweitern. Mittlerweile werden Kartoffeln, Süßkartoffeln, Mais, Bohnen und andere Feldfrüchte angebaut, die die Ernährung der Familien sicherstellen; die Überschüsse werden auf einem nahe gelegenen Markt verkauft. Seit Februar 2011 pflanzen die Frauen auch Erdnüsse an, für die es in der Region ebenfalls eine große Nachfrage gibt.

Die Ziegenwirtschaft

Eine weitere wirtschaftlichen Grundlage für die Kooperative wurde die Ziegenzucht mit inzwischen über 100 Ziegen. Eine ausgewachsene Ziege kostet in dieser Region 50 US-Dollar. In unsere so genannte „Ziegenkasse“ können Sie Geld für eine Ziege spenden, die vor Ort gekauft und der Kooperative übergeben wird.

Das Leben in der Kooperative

Jedes Haus umgibt ein Grundstück von ca. 600 qm, das von den Bewohnerinnen als private Anbaufläche genutzt wird. Elektrisches Licht gibt es nicht, deshalb bringt unser Vorsitzender bei seinen Besuchen immer wieder mal ein Paket mit „Little Sun“-Leuchten mit, die wartungsfrei abends Solarstrom in Licht verwandeln. Ein Anlass auch, sich zu treffen und ein wenig zu feiern.

Verhinderung von Erosion

Seit 2016 wird versucht, der Erosion durch die häufigen Starkregenfälle speziell im unteren, steileren Teil des Hangs zu begegnen. Halbmeter tiefe Gräben und gezielte Begrünung der Grabenränder werden hoffentlich die Erträge steigern und die Krume bewahren helfen.

Zuletzt geändert: 18.01.2024 20:09 © OpenTopoMap (CC-BY-SA)